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Wednesday, July 15, 2020

Von der Nordsee ins Gewerbegiebt: Wo Fisch-Liebhaber in Köln auf ihre Kosten kommen - Kölner Stadt-Anzeiger

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Köln-Marsdorf -

Was den Lauschigkeitsgrad angeblangt, muss man an diesem Ort eindeutig Abstriche machen. Die Dürener Straße kurz vor der Auffahrt zur A1 ist nun mal kein Feldweg, sondern stark befahren. Vor dem Hintergrund, dass man Marsdorf fast ausschließlich als Gewerbegebiet abgespeichert hat und Köln nur über wenige Adressen für Fisch-Spezialitäten verfügt, sollte diese bewirtete Terrasse nicht unerwähnt bleiben.

Kölnern, die am westlichen Stadtrand leben, dürfte die „Wildlachs-Räucherei Bremer“ ohnehin ein Begriff sein. Im Vorbeifahren kann man jedoch kaum sehen, dass hinter der dichten Hecke ein Strandkorb und andere Outdoor-Möbel aufgestellt sind, so dass man seine Fischmahlzeit bei schönem Wetter unter freiem Himmel einnehmen kann. An feuchten Tagen garantiert der Wintergarten ein unaufgeweichtes Lunch-Vergnügen.

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Die Räucherei existiert seit knapp 30 Jahren. 1991 begannen Wolfgang und Margarete Bremer in dem Fertighaus mit dem Verkauf von Aalen. Im Laufe der Zeit wurde da Sortiment immer größer; erst recht, als der Betrieb 2004 an Andrea und Martin Backhausen veräußert wurde. Er sei ein regelrechter Fisch-Freak gewesen, der das Angebot durch Seefisch bereichert hätte, sagt der heutige Inhaber Bodo Brinlinger über seinen damaligen Chef.

Stadt Köln wollte in der Innenstadt keine Räucherei

Brinlinger, von Haus aus Bankkaufmann, war bei seiner Suche nach einer neuen beruflichen Perspektive in dem Betrieb gelandet und hat dort, wie er sagt, das Rüstzeug in Sachen Filettieren und Räuchern erworben. Sein ursprüngliches Ziel, sich mit einem eigenen Betrieb niederzulassen, sei ihm von der Stadt Köln durchkreuzt worden, die in der City keine Räucherei duldete. Heute ist der 48-Jährige sehr froh, dass sich im November 2017 für ihn und seine Frau Rita die Gelegenheit ergab, den Betrieb zu kaufen.

Durch den Umstand, dass Vorbesitzer Backhausen im niederländischen Vlissingen eine Ferienwohnung besitzt und dort beste Kontakte zu einem Nordseefischer unterhält, bekommt Brinlinger einmal pro Woche über diese Quelle frischen Fisch. Sein zweiter Großlieferant habe seinen Hauptsitz auf Reykjavik/Island und versorge ihn mit Kabeljau, Polarsaibling, Schellfisch, Rotbarsch oder Blauleng. „Was uns ausmacht, ist die hohe Qualität an Frische“, betont Brinlinger, der dieses Plus natürlich auch bei den Preisen einkalkuliert.

Seit kurzem wird Samstags zwischen 11.30 Uhr und 15.30 Uhr auf der Terrasse für Gäste gegrillt: Auf den Teller kommt dann etwa mit Meeresspargel (Passe-Pierre) garniertes Steinbeißerfilet mit Kartoffelsalat (17,90 Euro) marinierter Garnelen-Spieß mit Aioli und Gurkensalat (14, 90 Euro) oder Lachs-ZItronengras-Spieß mit Spitzkohlsalat (18,90 Euro).
Ansonsten stehen Fischsuppe (8,90 Euro), Lachslasagne (10,90 Euro), Rotbarschfilet mit Kartoffelsalat (11,80), Kibbeling, Remoulade und Kartoffelsalat (12,90 Euro) oder Backfisch mit Remoulade (10,40 Euro) auf der Karte.

Wildlachsräucherei Bremer, 437e, Köln-Marsdorf. Öffnungszeiten: Montags bis freitags 9.30 bis 16 Uhr, samstags 9 bis 16 Uhr, 11.30 -15.30 Uhr Mittagstisch.




July 15, 2020 at 06:40PM
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